SBUSB Skalen zur Erfassung der subjektiven Belastung und Unzufriedenheit im beruflichen Bereich
G. Weyer, V. Hodapp, B. Kirkcaldy © SCHUHFRIED GmbH
Das Verfahren ermöglicht eine theoretisch fundierte und valide Erfassung wesentlicher Aspekte des Belastungserlebens und der Unzufriedenheit im beruflichen Kontext.
Anwendung
Die Skalen zur Erfassung subjektiver Belastung in verschiedenen Lebensbereichen versuchen eine Beschreibung verschiedener Umwelten, die als belastend wahrgenommen werden, zu erreichen.
Theoretischer Hintergrund
In einem eigenen Ansatz wurde versucht, Stress am Arbeitsplatz im Sinne der Theorie von Lazarus zu erfassen. Es sollten jedoch nicht momentane Gefühlszustände (diese Methodik könnte man nur direkt in der Arbeitssituation anwenden), sondern chronische Episoden des Stresserlebens registriert werden. Die Skalen zur Erfassung subjektiver Belastung versuchen eine möglichst exakte Beschreibung verschiedener Umwelten in den Ausschnitten, die als belastend wahrgenommen werden, zu erreichen.
Durchführung
Nach der Instruktion werden die Fragen nacheinander auf dem Bildschirm dargeboten. Der Proband beantwortet mit „stimmt“ bzw. „stimmt nicht“. Eine einmalige Korrektur und das Überspringen von Items sind gestattet. Alle nicht beantworteten Items werden am Ende des Tests noch einmal dargeboten, doch besteht kein Zwang zur Antwort.
Testformen
Es gibt eine Testform mit 55 Items. Die Auswahl einzelner Skalen zur Testvorgabe ist möglich.
Auswertung
Es werden die Rohwerte der Skalen Arbeitsbelastung, Arbeitsunzufriedenheit, Belastendes Arbeitsklima und Mangelnde Erholung berechnet. Die Antwortzeit für jedes Item wird erfasst. Der Ausdruck umfasst eine Ergebnistabelle mit Roh- und Standardwerten für alle Skalen und die Bearbeitungszeit sowie optional ein Testprofil und ein Itemanalyseprotokoll der Probandeneingaben.
Zuverlässigkeit
Die Reliabilitäten (Innere Konsistenz) der Skalen Arbeitsbelastung, Arbeitsunzufriedenheit, Belastendes Arbeitsklima und Mangelnde Erholung liegen zwischen r=0,67 und r=0,88.
Gültigkeit
Es wurde eine Fülle von Untersuchungen zur Validität des SBUSB durchgeführt, in denen die Konstruktvalidität des Verfahrens nachgewiesen werden konnte.
Normen
Die zur Verfügung stehenden Normwerte basieren auf einer Stichprobe von N=1592 Personen. Neben dieser Stichprobe existiert auch eine repräsentative Normstichprobe von N=198 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren.
Zudem stehen Normen für folgende Berufsgruppen zur Verfügung: Berufsgruppe psycho-sozialer und medizinischer Bereich: N=414. Berufsgruppe Verwaltung und Büro: N=419. Für diese Gruppe stehen zusätzlich altersspezifische Normen für die bis 29-Jährigen und Ab-30-Jährigen zur Verfügung. Berufsgruppe Polizei: N=572. Berufsgruppe Freie Berufe und Künstler: N=187.
Literatur
Hodapp, V., Neuser, K.W. & Weyer, G. (1988). Job stress, emotion and work environment: Toward a causal model. Personality and Individual Differences, 9, 851-859.
Hodapp, W. & Weyer, G. (1982). Zur Streß-Hypothese der essentiellen Hypertonie. In D. Vaitl (Hrsg.), Essentielle Hypertonie (S.112-139). Berlin: Springer.
Kirkcaldy, B. D. & Hodapp, V. (1989). Individuelle Differenzen und subjektive Belastung und Unzufriedenheit im beruflichen Bereich. Studia Psychologica, 31, 27-40.
Korunka, C., Weiss, A. & Karetta, B. (1993). Die Bedeutung des Umstellungsprozessess bei der Einführung neuer Technologien. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 37, 10-18.
Weyer, G. & Hodapp, V. (1975). Entwicklung von Fragebogenskalen zur Erfassung der subjektiven Belastung. Archiv für Psychologie, 127,161-188.
Weyer, G. (1982). Self-Report Measures in Research on Job-Related Stress. In h. W. Krohne & l. Laux (Eds.), Achievement, stress and anxiety (pp 239-344). Washington D.C.: Hemisphere.
Weyer, G., Hodapp, V. & Neuhäuser, S. (1980). Weiterentwicklung der Fragebogenskalen zur Erfassung der subjektiven Belastung und Unzufriedenheit im beruflichen Bereich (SBUS-B). Psychologische Beiträge, 22, 335-355.